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von Persida Xhelili
Im Influencer Marketing werden Reichweitengarantien zunehmend zu einem wichtigen Thema. Marken möchten für ihr investiertes Budget klare Resultate sehen. Dabei bleibt die erzielte Reichweite weiterhin eine der wichtigsten Metriken, um den Erfolg einer Kampagne zu messen.
Gleichzeitig steht die kreative Freiheit von Creator:innen im Mittelpunkt. Denn genau diese macht ihren Einfluss auf die eigene Community aus. Doch kann eine Mindestreichweite garantiert werden? Und ist es fair, dies von Creator:innen zu fordern?
Diese Fragen stehen im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen von Marken und den Handlungsmöglichkeiten der Influencer:innen.
Unsere Leistungen im Bereich Influencer Marketing
Die Perspektive der Unternehmen: Sicherheit und Planbarkeit
Für Unternehmen und Agenturen ist die Reichweite eine wichtige Kennzahl, um den Erfolg von Marketingkampagnen zu bewerten. Wenn eine Marke mit Creator:innen zusammenarbeitet, geschieht dies oft auf Grundlage von Insights, die vorab angefragt werden.
Anhand dieser Daten wird die bisherige Performance analysiert, und die notierte Reichweite dient als Basis für das zu investierendes Budget. Entsprechend erwarten viele Marken, dass diese Reichweite auch erzielt wird – oder zumindest in einem akzeptablen Rahmen bleibt.
Abweichungen sind meist Teil der Verträge
Oft ist eine gewisse Flexibilität bereits in den Verträgen integriert. Abweichungen von 10 bis 20 Prozent von der vorher ermittelten Reichweite sind in der Regel akzeptabel, und viele Marken fordern in solchen Fällen keine Budgetminderung. Stattdessen wird vorab zusätzlicher Content als Kompensation eingebucht, sei es durch Reminder-Posts, zusätzliche Story Slides oder andere Content-Formen, um die Reichweitenlücke zu schließen.
Gleichzeitig müssen sich Unternehmen jedoch bewusst sein, dass zu hoher Druck auf Influencer:innen die Authentizität und Kreativität negativ beeinflussen kann. Authentischer Content performt in der Regel besser – was wiederum im Interesse der Brand ist.
Die Sicht der Influencer: Organische Reichweite und algorithmische Unwägbarkeiten
Auf der anderen Seite stehen Influencer:innen und deren Managements vor der großen Herausforderung, dass Reichweiten oft schwer vorhersehbar sind – vor allem in einem sich ständig verändernden digitalen Umfeld. Algorithmen sozialer Medien ändern sich stetig, was die Sichtbarkeit von Inhalten direkt beeinflussen kann. Ein Beitrag, der heute viral geht, kann morgen im Algorithmus untergehen – und das liegt nicht unbedingt in der Hand des Creators.
Dennoch gibt es häufig auch auf der Seite der Influencer:innen Verständnis für die Forderung nach einer Reichweitengarantie. Eine solche Garantie kann als fair betrachtet werden, solange das Briefing klar und nicht zu restriktiv ist und der Content zur Persönlichkeit des Creators passt.
Gerade wenn Influencer:innen eine besonders hohe Reichweite versprechen und mit dieser auch ein höheres Budget begründet wird, sollte diese Reichweite auch erzielt werden können.
Zusammengefasst
Die Forderung nach einer Reichweitengarantie im Influencer Marketing ist durchaus nachvollziehbar, sowohl aus Unternehmensseite als auch für Influencer:innen. Während Unternehmen Sicherheit und Planbarkeit benötigen, müssen sie auch die Unwägbarkeiten der organischen Reichweite und die sich ständig ändernden Algorithmen berücksichtigen. Auf der anderen Seite sollten Creator:innen sich darüber im Klaren sein, dass Unternehmen eine Gegenleistung für ihre Investition erwarten.
Am Ende kann eine transparente Kommunikation und eine faire Ausgestaltung der Verträge dafür sorgen, dass beide Seiten profitieren: Die Brand erhält die gewünschte Reichweite, und der Influencer kann weiterhin authentischen und kreativen Content liefern. Langfristige Partnerschaften, die auf gegenseitigem Vertrauen und Flexibilität basieren, sind dabei der Schlüssel zum Erfolg.
