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Influencer – wie entstand das Phänomen?

20. Januar 2020 | Influencer

 Dass Menschen einander beeinflussen ist nichts Neues oder Ungewöhnliches. Früher waren es Schauspieler, Schriftsteller oder Sportler, die sich zu einem bestimmten Produkt oder einer Marke bekannt haben. Heute kann jeder zum Influencer werden, digitale Reichweite aufbauen und eine Meinung äußern.

Scott Schuman gründete im Jahr 2005 den Blog, „The Sartorialist“ und gilt bis heute als Wegbereiter des digitalen Phänomens Fashionblogger und Influencer. Er ist der klassische Streetstyle-Fotograf, der Menschen auf der Straße portraitierte, sie in seinem Blog und damit das Bild einer ganzen Stadt abbildete.

Ihm folgte mit Chiara Ferragnis Fashionblog „The Blonde Salad“ die heute erfolgreichste und bestbezahlteste Influencerin der Welt. Ihre Biographie erschien im Herbst 2019 als Dokumentarfilm den Kinos: Unposted.

Fashionblogs im Internet galten und gelten bis heute als demokratisches Forum der jüngeren Gesellschaft, die immer vernetzter ist. Chiara Ferragni war vor ihrer digitalen Karriere eine Jurastudentin aus der Nähe von Mailand, die ihre Outfits fotografierte und im Internet veröffentlichte.

Die gleichen Interessen rund um die Mode ließen im Internet und auch um Chiara Ferragni eine gemeinsame (Bild-) Sprache entstehen und eine digitale Gemeinschaft erwachsen. Durch diese Verbindung entstand ein weltweites Netzwerk, das sich zu einer starken Konkurrenz für althergebrachte Modemagazine entwickelte. Fashionblogger wurden von weltbekannten Designern eingeladen neben den Redakteurinnen etablierter Modemagazinen wie der VOGUE Platz zu nehmen. Ein Skandal, den die wohl berüchtigtste Modekritikern, Suzy Menkes zur New York Fashion Week im Januar 2013 veranlasste einen kritischen Artikel über die Menschen zu schreiben, die fürs Berühmtsein berühmt sind. Sie sprach damit das Phänomen an, das wir heute als Influencer bezeichnen. Sie tat das damals nicht grundlos, auch sie dürfte wie die Modezeitschriften damals um ihr Alleinstellungsmerkmal und ihre Vormachtstellung bei den Designern und Modehäusern gefürchtet haben. Zurecht, wie wir heute wissen.

Influencer und die Arbeit mit den digitalen Markenbotschaftern haben in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erfahren und die Zusammenarbeit wird auf beiden Seiten zunehmender professioneller.

Nach Angaben des Bundesverbandes Influencer Marketing wurden im Jahr 2019 weltweit geschätzt sieben bis zwölf Milliarden Euro der Werbeetats großer und mittlerer Unternehmen für Influencer ausgegeben. In Deutschland gibt es derzeit etwa 30.000 Influencer, die von ihrer Tätigkeit leben können, Tendenzen in beiden Fällen steigend. Die Goldmedia-Studie prognostiziert für das Jahr 2020 allein im deutschsprachigen Raum rund eine Milliarde Euro Umsatz der Unternehmen mit Influencern.

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